Zu einer sehr offenen Gesprächsrunde mit 45 Gästen kam es am 7. Februar 2020 in der „Currywurscht & Co“ in Schäftlarn. Das Thema des Abends lautete „Wachstumsregion München: Chancen und Risiken“, zu welchem die Grünen im Rahmen ihres Wahlkampfes rundum Bürgermeisterkandidat Marcel Tonnar einluden.
Zu Gast waren Christoph Nadler (Landratskandidat) und Christian Hierneis (Landtagsabgeordneter). Eva Klor moderierte souverän durch die einzelnen Themen und schaffte so eine sehr angenehme und überaus informative Diskussionsrunde, an welcher sich auch die Gäste zahlreich beteiligten.
Schnell wurde klar: die akuten Themen in unserer Gemeinde sind nicht mehr nur auf Schäftlarn begrenzt. Die Jahrzehnte andauernde CSU-dominierte Regierung in Bayern hat zur Folge, dass wir beispielsweise auf wachsende Industriegebiete, schrumpfende Naturschutzgebiete und auf unpünktliche S-Bahnen blicken. Doch was, so fragten wir uns, können wir nun bei uns anstoßen?
- Mit einem Grünen Bürgermeister Druck ausüben! Aktiv auf den Kreistag in Starnberg einwirken, um so den Bau des Megaprojekts in Schorn zu verhindern!
- Die Planungshoheit der Gemeinde nutzen, um zukünftig nachhaltiger und energieeffizienter zu bauen. Dies kann am besten gesteuert werden, wenn der Baugrund in kommunaler Hand liegt.
- Ausbau von Photovoltaikanlangen in der Kommune.
- Mit einem Grünen Bürgermeister mobil machen! Der neue Nahverkehrsplan der Stadt München sieht ein deutliches Plus an Busverbindungen (Quer- wie auch Nachtlinien) vor, hier müssen wir als Gemeinde aktiv werden und uns um eine bessere Anbindung bemühen. Nur so können auch unsere Naherholungsgebiete öffentlich und dabei attraktiv angefahren werden.
- Ein Ausbau der Glasfaser in unserer Kommune ist das A und O, wenn wir modernes, digitalisiertes Arbeiten in Schäftlarn möglich machen wollen.
Weshalb Kommunen diese Aufgaben proaktiv und vor allem zeitnah angehen müssen, unterstrichen die Gastredner Nadler und Hierneis mit ein paar beeindruckenden Zahlen und Prognosen:
- In den nächsten 15 Jahren werden mindestens 50 000 neue Einwohner im Landkreis München erwartet. Wohnraum, Arbeitsraum und Verkehrsmöglichkeiten müssen geschaffen werden und zeitgleich eine massive Flächenversiegelung verhindert werden.
- „Es wurde zu lange nichts gemacht“ ist keine leere Floskel. Beispielsweise ist das Stellwerk am Ostbahnhof inzwischen 60 Jahre alt und muss für ca. 220Mio. € erneuert werden. Hier muss die Politik aktiv werden und nicht weiter blocken, sonst wird eine Verkehrswende immer schwieriger und noch teurer.
- Es mangelt nicht an Anträgen zu neuen Naturschutzgebieten oder Erweiterung, jedoch fehlt es der Regierung von Oberbayern an Budget / Personal, um dies umzusetzen. Dort wird Naturschutz schon seit langem depriorisiert.
Miriam Fröhlich
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