Die Stadt Starnberg plant, in unserer direkten Nachbarschaft auf der grünen Flur in Schorn ein neues Gewerbegebiet von ca. 47 ha zu errichten (also nicht, wie einige denken, das bestehende Gewerbegebiet in Schorn zu erweitern!).
Das Bauleitplanverfahren „Bebauungsplan Nr. 7508“ für ein neues Gewerbegebiet, den so genannten „Campus Schorn“ sowie das Verfahren zur Herausnahme von ca. 47 ha Landschaftsschutzgebiet in Schorn wurde am 16.10.19 und am 25.10.19 eingeleitet.
Von der Planung betroffen ist eine Gesamtprojektfläche von 470.000 Quadratmeter sehr hochwertigen Naturraums unter Landschaftsschutz mit 6 ha Bannwald und hoher Naherholungsqualität. Hinzu kommen Flächen für Zufahrtswege und sonstige Infrastrukturen.
Das betroffene Plangebiet ist eine strukturell hochwertige Landschaft mit bedeutsamen Wechselwirkungen und keineswegs eine „ausgeräumte intensiv genutzte Fläche“ wie von der Investorengruppe dargestellt. Die Landschaft in und um das Plangebiet ist charakterisiert durch den Wechsel von naturnahen Waldgebieten mit Offenlandschaften, durchsetzt mit Hecken, Äckern, Wiesen, Weiden und einem alten bis sehr alten Laubbaumbestand. Eine derartige Landschaft ist der Lebensraum vieler heimischer Vogel- und Säugerarten sowie von Amphibien, Reptilien. Darunter auch streng geschützte Arten!
Insgesamt trägt die weitläufige aber strukturierte Landschaft des gesamten Areals mit bisher wenig Zerschneidungen und Verbindung zu anderen großen Waldgebieten erheblich zum Erhalt der heimischen standorttypischen Fauna bei. Vor allem aber dient eine solche Landschaft dem Grundwasser- und Bodenschutz sowie dem Erhalt einer lebenswerten Umwelt für uns alle.
Der „Campus Schorn“ wird auch die Situation in und um Schäftlarn und Neufahrn gravierend verändern: Nicht nur werden viele Hektar hochwertige Landschaft zerstört; es wird mit einer Verdoppelung des Verkehrsaufkommens in Neufahrn gerechnet, für die Ortsdurchfahrt Schäftlarn wird aufgrund dessen ebenfalls mit einer erheblichen Zunahme des Durchgangsverkehrs gerechnet.
So heißt es im Verkehrsgutachten:
„Im Ergebnis ist mit 5.900 Kfz-Fahrten Neuverkehr zu rechnen, wobei die Hälfte dieses Verkehrs auf Fahrten von/nach München entfällt und somit über die A 95 abgewickelt wird. Die andere Hälfte muss über die St 2065, Olympiastraße durch den Starnberger Ortsteil Wangen abgewickelt werden, was in etwa zu einer Verdoppelung der Belastung der Olympiastraße (Nord) auf 4.400 Kfz/Tag führt sowie zu einer Verdoppelung der Belastung der zentralen Kreuzung in Wangen sowie ebenfalls zu einer Verdoppelung der Verkehrsbelastung in der Ortsdurchfahrt Neufahrn, ebenfalls Ortsteil von Starnberg (Zunahme auf 3.500 Kfz/ Tag).“
Die Bürgerinitiative Schorn hat sich zum Ziel gesetzt, dieses größenwahnsinnige Projekt zu verhindern. Die GRÜNEN in Schäftlarn unterstützen die BI vorbehaltlos und fordern alle Bürgerinnen und Bürger Schäftlarns auf, dies ebenfalls zu tun. Mehr Informationen finden Sie hier.
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