Marcel Tonnar, 2. Bürgermeister der Gemeinde, war vor Kurzem im Deutschlandfunk zu hören Unbedingte Empfehlung:
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Für Marcel Tonnar ist es ein schmerzlicher Anblick: Die St. Benedikt Kirche in Schäftlarn, in der er selbst getauft wurde, Kommunion feierte und Hochzeiten erlebte, verfällt langsam. „Es ist ein Schock, wenn ein Ort, der so viel für die Menschen bedeutet hat, einfach stillgelegt wird“- Als Gemeinderatsmitglied und Initiator einer Projektgruppe mit dem Ziel des Erhalts der Kirche wollte er dem Gebäude neues Leben einhauchen: ein Raum für Kunst und Kultur, Yoga, Konzerte oder ein Café – ein Ort für die gesamte Gemeinde. Doch trotz großer Ideen scheiterte das Vorhaben letztendlich am Geld. „Wir haben unglaublich viel Zeit und Herzblut investiert, aber ohne Unterstützung von Kirche und Gemeinde waren wir machtlos“, berichtet Tonnar.
Das Beispiel Schäftlarn zeigt, was viele Gemeinden in Deutschland bald erwartet: Kirchen, die einst das Zentrum des Lebens waren, stehen leer und verfallen. Denkmalschutz und hohe Kosten machen Umnutzungen schwierig, doch Tonnar appelliert: „Diese Orte haben eine Seele. Sie sollten nicht einfach abgerissen werden – wir müssen Wege finden, sie für die Menschen zu bewahren.“
Fabian Blomeyer, Bürgermeisterkandidat für die Grünen in Schäftlarn, pflichtet ihm bei:
„Bei den Diskussionen um die Zukunft der Kirche hat sich die Gemeinde herausgehalten, mit dem Ergebnis, dass wir nun eine Ruine haben, die auch noch ein Denkmal ist. Statt neutral zu moderieren, wurde abgewartet. Nun ist die Entwicklung blockiert. Ich möchte mich dafür einsetzen, aus der verfahrenen Situation herauszukommen.“
